Vision und Struktur
So langsam aber sicher rückt der Prozess, “Konzil” genannt, näher. Josha hat einen zweiten Brief verfasst, welcher die Anliegen des Konziles noch einmal aus seiner Sicht zusammenfasst. Daraufhin hat sich eine Diskussion entwickelt zu der ich auch etwas sagen möchte.
Kann eine Vision Realität werden ohne Struktur? Ist eine Struktur etwas nütze ohne Vision? Auf beide Fragen nein. Jede Vision braucht eine Struktur um in die Tat umgesetzt zu werden. Die Jesusfreaks haben/hatten eine Vision und haben auch eine Struktur dafür geschaffen. Nun hat es sich im Laufe der Zeit herausgestellt, das so wie es läuft einiges schiefläuft. In diesem Falle stellt sich die Frage woran es liegt. Ja es gibt einen gewissen Teil der einfach menschlich ist. Da können Sachen schiefgehen, da können sich Menschen verkrachen. Aber sollte nicht eine gemeinsame Vision und eine gute Struktur genau da eingreifen?
Josha hat in seinem Brief klargemacht, daß das Ziel des Konzils in erster Linie ist, herauszufinden welchen Weg Gott mit den Jesusfreaks gehen will. Die strukturellen Sachen sollten dabei (meine Interpretation) in den Hintergrund rutschen. Ich verstehe diese Haltung und finde sie im Grunde genommen gut. Eine Struktur sollte immer durch die Vision bestimmt werden. Nur ist es auf der anderen Seite so, daß eine Struktur die Art und Weise zu denken und zu handeln in bestimmte Bahnen lenkt.
Dazu möchte ich 2 Beispiele anführen.
1. Gibst du einer Organisation eine militärische Struktur, (Unabhängig der Vision.) wird eine Armee daraus werden. Dies kann eine “normale” Armee sein, oder halt im Falle William Booths eine “Heilsarmee”. Beachtenswert ist das die Struktur vor dem Namen da war . Sicher, am Anfang stand eine Vision, die wurde durch das Militärische umgesetzt. So wird das Leben und tun der Gemeinde ein “Kampf” gegen Armut und Unglauben. Und durch diesen militärischen Ausdruck gewinnt man eine andere Sichtweise über manche Situationen.
2. Architektur ist mein zweites Beispiel. Architektur stellt seit alters her eine Struktur dar. Eine Struktur das Leben in der Stadt zu organisieren. Und diese Organisation nimmt den Geist gefangen. (DESHALB ist Architektur Geiselnahme. Falls du dich schon immer gefragt hast, was der Blogtitel soll.) Das Viertel in dem du aufwächst bestimmt im großem Maß wer du wirst. Die städteplanerischen Entscheidungen anderer Leute bestimmen dein Denken und damit auch dein Sein.
Ich weiß nicht ob ich das mit den beiden Beispielen klarmachen konnte, was ich sagen will ist: “Struktur ordnet immer auch das Denken in bestimmte Bahnen.” Und wenn die JesusFreaks herausfinden sollen wo es langgehen soll, dann ist das Denken des einzelnen immer auch geprägt von der Struktur, welche die Jesusfreaks bis jetzt hatten. Und durch die Erfahrungen welche er mit dieser Struktur gemacht hat.
Sicherlich ist die Frage nach der generellen Ausrichtung der Jesus Freaks wichtiger als die der Leitungsstruktur. Nur werden wir keinen neuen Weg gehen können, ohne hinter uns aufgeräumt zu haben. Die Diskussion um Leitung und Struktur mag nicht visionär sein, aber ich finde sie ist bedingt durch Bedürfnisse die durch die jetzige Struktur entstanden sind. Und es ist wichtig NICHT wegzuschauen und eine neue Vision auf den Plan zu rufen und dann straigthforward draufzu zu gehen. Sondern diese Bedürfnisse dieser Frust, dem muss begegnet werden. Erst wenn das bereinigt ist, dann ist es möglich eine neue Vision zu entwickeln. Dann wenn diese Sachen geklärt sind, dann kann man sich aus den Gedankenschemen befreien welche die Struktur etabliert und gefestigt hat.
Um es nochmal kurz und knapp zu sagen: Wir werden erst wirklich Gottes Willen erkennen können, wenn wir das was zwischen uns und unserem Bruder steht zu Gott gebracht haben. Und das was zwischen uns und unserem Bruder steht ist Frucht der alten Struktur. Und deshalb muss es auch Ziel sein dieses aufzuarbeiten. Alle anderen Versuche Gottes Weg zu finden werden nur wieder dieselben Verletzungen als Resultat haben. Und DAS kann als Prophetie verstanden werden.
Amen dazu!
kleine frage,
an wen ging der 2. brief, hab davon nichts mitbekommen…
Das kann ich dir leider nicht beantworten, hab ihn auch nur durch den Konzilblog zu Gesicht bekommen. Schätze mal an die einzelnen Gemeindeleiter zur weiteren Verteilung.
hallo Achim,
der Brief ging an jede JF- gemeinde, zusammen mit Plakat und Foldern.
Wahrscheinlich hast Du ihn jetzt schon.
Liebe Grüsse !